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STIFTE NIEDER, FÄUSTE HOCH!

Als Teil der internationalen Kampagne „End Fossil: Occupy!“ besetzen wir auch in Aachen Schulen und Unis

WARUM WIR KÄMPFEN

Vergangenen Herbst haben wir als End Fossil: Occupy! mit Unibesetzungen in mehr als 20 Städten und einigen Schulbesetzungen erste, oft noch kleine Gehversuche gemacht – gerade Schulbesetzungen wie in Göttingen oder Lissabon waren sehr erfolgreich. End Fossil: Occupy! ist ein Aufruf an die globale Klimagerechtigkeitsbewegung sowie die gesamte Gesellschaft. Wir wissen, dass eine Wirtschaftsordnung, in der die Interessen von Menschen nicht für zerstörerische Profite geopfert werden, nötig ist. Uns eint die Überzeugung, dass eine bessere Welt möglich ist. Wir glauben an eine Gesellschaftsordnung, die sozial gerecht und ökologisch nachhaltig ist, so dass Natur und Gesellschaft nebeneinander gedeihen können.

Regierungen und Konzerne werden die Krise nicht lösen

„Warum sollen wir für eine Zukunft lernen, wenn diese bedroht ist?“ haben wir uns 2019 gefragt und sind nicht mehr zu Schule und in die Uni gegangen. Die Klassenräume und Hörsäle standen leer, der Klimastreik war geboren und hat uns, den jungen Menschen, eine politische Stimme verliehen. Am Höhepunkt waren 1,4 Millionen Menschen in Deutschland auf der Strasse und haben die Klimakrise als Thema in den Fokus gerückt. Im Zuge dieser großen Aufmerksamkeit haben wir in zahlreichen Diskussionen mit Politiker*innen und Entscheidungsträger*innen wieder und wieder aufgezeigt, welche existenzielle Bedrohung die ökologische Krisen für die Menschheit darstellt. Wir haben versucht, sie davon zu überzeugen, dass Menschen heute schon unter den Folgen der Klimakrise leiden und dass diese alles und jede*n bedroht.

Wir nehmen uns unsere Räume, organisieren uns und bauen Gegenmacht auf

Aber wir haben es satt an die Politik zu appellieren, dass sie doch bitte das Mindeste tut, um die Klimakatastrophe abzuwenden und für globale Gerechtigkeit zu sorgen. Gleichzeitig sind unsere Schulen und Universitäten aktuell geprägt von Alltagstrott, Leistungsdruck, Vereinzelung und dem Festhalten an veralteten Lerninhalten sowie einer Normalität, die es angesichts der der ökologischen und sozialen Krisen überhaupt nicht gibt. Gleichzeitig wissen wir alle, dass es so wie es ist nicht bleiben kann. Deshalb verweigern wir das „weiter so“ und verwandeln diese Orte in solidarische Räume der Begegnung. In Räume, in denen wir Inhalte und Methoden für zeitgemäßes Lernen in unseren Bildungseinrichtungen entwickeln. In Räume, in denen wir uns darüber austauschen, was die multiplen Krisen der Gegenwart für uns bedeuten und wie wir uns gegen sie organisieren können. Wir haben vor, starke, solidarische, basisdemokratische Strukturen aufzubauen, in denen sich Schüler*innen und Studierende aus allen Jahrgangsstufen sowie Studiengängen aktiv einbringen können. So schaffen wir nachhaltig politisch aktive Mehrheiten. Denn nur wenn wir viele, organisierte Menschen sind, können wir nachhaltig politisch aktive Mehrheiten für die dringliche sozial-ökologische Transformation schaffen. Dabei sehen wir gerade durch die aktuellen Streiks in z.B. Deutschland, Großbritannien oder Frankreich, welche politische Macht organisierte Massen haben. Inspiriert von diesen sozialen Kämpfen, möchten wir aus dem Erfahrungsschatz der Arbeiter*innenbewegung lernen, wie wir Mehrheiten organisieren können. Wir sehen es als unsere Aufgabe ihre Methoden des Organizing auf die Strukturen der Klimabewegung zu übertragen. Unser Ziel ist es durch jede Besetzungswelle mehr zu werden und so unserem Ziel eines Jugendgeneralstreiks fürs Klima näher zu kommen, bei welchem dann deutschlandweit alle Schulen und Universitäten den Alltag niederlegen. Anstatt dabei wieder an die Politik zu appellieren, apellieren wir an die gesamte Gesellschaft in Form von Gewerkschaften, Sportvereinen, NGO’s, religiösen Gemeinschaften etc. sich unserem Widerstand anzuschließen.

We are unstoppable – Another world is possible! Mit unseren Besetzungen werden wir beweisen, dass eine andere Welt möglich ist. Zusammen wollen wir allen Menschen die Welt vorleben, die wir erschaffen wollen: ohne Unterdrückung, wo es um uns Menschen geht und nicht um den Profit!

Wir nehmen unsere Inspiration von unzähligen historischen Beispielen, wie der Pinguin Revolution 2006 in Chile, der Primavera Secundarista 2016 in Brasilen, der weltweiten Mobilisierung in und nach 1986 und vielen anderen, die uns gezeigt haben, dass junge Menschen die Kraft haben, die Gesellschaft von Grund auf zu verändern.

Wir fangen als Studierende an, aber wir wollen, dass die gesamte Gesellschaft für Klimagerechtigkeit aktiv wird.

WOFÜR WIR KÄMPFEN

Unser Ziel ist es die fossile Wirtschaft zu beenden und eine gerechtere Welt für alle zu erkämpfen. Dafür schließen wir uns als Kampagne Deutschlandweit folgenden Forderungen an:

Schuldenschnitt für den Globalen Süden!

Die Industrieländer des globalen Nordens schulden den Ländern des globalen Südens eine ökologische Schuld. Sie sind nicht nur für die höchsten Treibhausgasemissionen in der Geschichte verantwortlich, sondern ihre Ausbeutung und Kolonisierung des größten Teils des globalen Südens geht durch ihre multinationalen Konzerne mit der systematischen Ausplünderung der natürlichen Ressourcen bis heute weiter. Wissenschaftlichen Studien zufolge sind 100 multinationale Unternehmen für 71 % der weltweiten Industrieemissionen verantwortlich. Ein großer Teil dieser Emissionen ist eine Folge der Ausbeutung des Südens, die ein System des nicht nachhaltigen Konsums und der Verschwendung in den privilegierten Klassen der reichen Länder auf Kosten der zunehmenden Zerstörung und Opferung der Bevölkerung in den Ländern des globalen Südens anheizt.

Dieselben emissionsstarken Nationen sind für die jahrhundertelange Ausbeutung, Kolonisierung und Versklavung eines Großteils der übrigen Welt verantwortlich.

Wir schließen uns deshalb der Kampagne Debt for Climate an und fordern, dass die reichsten Länder des Globalen Nordens beginnen, ihre Klimaschulden zu begleichen! Dies schließt die Forderung nach Reparationen, Verlusten und Schäden sowie nach einer Klimafinanzierung ein, die nicht in Form von Krediten, sondern als zinslose Zahlungen erfolgen muss. Zusammen mit Debt for Climate fordern wir den bedingungslosen Erlass der illegitimen Schulden, die oft illegal und verfassungswidrig vergeben wurden.

Mehr dazu hier: debtforclimate.org/

Energieproduktion vergesellschaften!

Die Gewaltvolle Räumung von Lützerath, die neuen LNG-Terminals sowie die aktuelle Autobahnpolitik zeigen uns so deutlich wie nie, dass die Politik an Konzerninteressen und Wachstumszwang gebunden ist. Wir verstehen genau diese Profitlogik und die Eigentumsverhältnisse unseres Wirtschaftssystems als die Ursache von den multiplen ökologischen und sozialen Krisen unserer Zeit. Außerdem nutzen fossile Großkonzerne ihre Macht um die politischen und medialen Debatten zu verzerren, wissenschaftliche Erkentnisse runterzuspielen und betroffene Stimmen zu verdrängen. Wenn das Eigentum an allem, was wir zum Leben brauchen, in den Händen von privaten Konzernen liegt, dann sind sie diejenigen, die von der aktuellen Energiekrise in Milliardenhöhe profitieren und diejenigen, nach deren Vorteil der Umbau von Industrien auf Kosten der Umwelt, auf Kosten der Arbeiter*innen, von statten gehen wird. Wenn unsere Grundbedürfnisse allerdings vergesellschaftet sind, dann verschieben wir diese Trennlinie, dann können wir unsere Ohnmacht gegenüber den Krisen unserer Zeit beenden und auch die Krisen selbst. Durch Vergesellschaftung gewinnen wir alle.

Deshalb schließen wir uns der Kampagne RWE&Co Enteignen an und fordern die Vergesellschaftung der Energieproduktion!

Mehr dazu hier: rwe-enteignen.de/aufruf-an-die-bewegung/

ENDFOSSIL: OCCUPY! RWTH

Wir sind Studierende aus Aachen, vor allem an der RWTH, die daran glauben, dass eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung möglich ist. Im Dezember 2022 und Mai 2023 haben wir bereits Gebäude der RWTH besetzt!
Großer Erfolg: Aufgrund unseres Protestes hat sich der Fossile Konzern Shell von den Karrieretagen der RWTH zurückgezogen! 🔥

Infos: rwth.endfossil.de

ENDFOSSIL AN SCHULEN

Auch an Schulen gab es bereits Plakat- und Banneraktionen. Im Mai werden wir eine Schule in Aachen besetzen! 🔥
Mehr Infos folgen bald, schau doch solange mal bei Instagram vorbei: @endfossiloccupy.ac

Jugend geführt

Die Besetzungen sind organisiert von jungen Menschen.

Klimagerechtigkeit

Der politische Rahmen hinter den Besetzungen ist der der Klimagerechtigkeit. Wir wollen ein Ende der fossilen Industrie, um Klimaneutralität und weltweite soziale Gerechtigkeit zu erreichen. Unser Ziel wollen wir durch einen globalen und sozial gerechten Prozess erreichen.

Besetzen bis zum Erfolg

Unsere Intention ist es, (Hoch-)Schulen an verschiedensten Orten zu besetzen und so das öffentliche Leben zu stören, bis unsere Forderungen umgesetzt sind.